Der ZOB ist gleich nebenan, aber wie anders kommt am hiesigen Ort das Geräusch daher – irgendwie viel zurückgenommener, ja vielleicht besteht hier eine heimliche Form von Respekt?! Könnten die strengere Linienführung und Trassierung, der Einschnitt ins Gelände – also das Gleisbett – dafür verantwortlich zeichnen? Ein ZOB ist offener gestaltet, trotz entsprechender Buchten, und die Bewegungen bei Automobil und Mensch sind ausladender, quasi verkehrstechnisches Rokoko (ohne Anspruch auf jegliche Kunstsinnigkeit). Daher ist die Eisenbahn als Vertreterin des mobilen Klassizismus zu sehen…möchte man meinen! Eher könnte man gewisse Konstellationen heranziehen, nehmen wir nur eine entsprechende Baulandschaft – und die nötigt wohl aufgrund ihrer Enge einen gewissen Respekt davor ab, weil auch schwere Maschinen hier hindurch rollen. Sicherlich wäre das alleine etwas zu negativ formuliert – denn bei aller Enge ist dieses kleine Tor zur Welt doch auch sehr behaglich (mit gewissen Abstrichen).
Anders freilich, wenn eine gewaltige Brücke ein Tal überspannt und die Eisenbahn als ein wiederkehrender, böser Lärmgeist seine Bewohner heimsucht…Aber das ist das drohende Omen in der benachbarten Talschaft.
Vor dem Hohen Lärmgericht Heimarts bewerben sich ZOB und HB Geislingen um die Gunst des Losers – es bleibt anbei jedem selbst überlassen, wie man entscheidet.
An dieser Stelle indes (und anhand des hiesigen Hörbeispiels) hat der Hauptbahnhof die Nase vorn. Es ist ein wenig wie die heimliche Aufforderung „Psst!“ bei gewissen Veranstaltungen, wo etwas Wichtiges bevorsteht und man zu Schweigen und Aufmerksamkeit verpflichtet wird, wenn das anschwellende Flüstern vom Schienenstrang her ertönt, das dem mächtigen Ruf des Einrollens vorausgeht. Das Abbremsen des Zuges kreischt markerschütternd und die Vox humana verstummt in Ehrfurcht.
Bilanz: Der Omnibus wird von Menschenstimmen außen wie innen niedergebrüllt, schreit zuweilen selbst wie seine Meister; die Eisenbahn aber besitzt das mächtigere Organ und verdaut für einen kurzen Moment den Ton ihrer baldigen Insassen. Umso stärker – weil in Ankunft und Abgang geräuschvoller – wirkt hinterher der zeitweilige Effekt der Stille…
Stifter der Stille?
Der ZOB ist gleich nebenan, aber wie anders kommt am hiesigen Ort das Geräusch daher – irgendwie viel zurückgenommener, ja vielleicht besteht hier eine heimliche Form von Respekt?! Könnten die strengere Linienführung und Trassierung, der Einschnitt ins Gelände – also das Gleisbett – dafür verantwortlich zeichnen? Ein ZOB ist offener gestaltet, trotz entsprechender Buchten, und die Bewegungen bei Automobil und Mensch sind ausladender, quasi verkehrstechnisches Rokoko (ohne Anspruch auf jegliche Kunstsinnigkeit). Daher ist die Eisenbahn als Vertreterin des mobilen Klassizismus zu sehen…möchte man meinen! Eher könnte man gewisse Konstellationen heranziehen, nehmen wir nur eine entsprechende Baulandschaft – und die nötigt wohl aufgrund ihrer Enge einen gewissen Respekt davor ab, weil auch schwere Maschinen hier hindurch rollen. Sicherlich wäre das alleine etwas zu negativ formuliert – denn bei aller Enge ist dieses kleine Tor zur Welt doch auch sehr behaglich (mit gewissen Abstrichen).
Anders freilich, wenn eine gewaltige Brücke ein Tal überspannt und die Eisenbahn als ein wiederkehrender, böser Lärmgeist seine Bewohner heimsucht…Aber das ist das drohende Omen in der benachbarten Talschaft.
Vor dem Hohen Lärmgericht Heimarts bewerben sich ZOB und HB Geislingen um die Gunst des Losers – es bleibt anbei jedem selbst überlassen, wie man entscheidet.
An dieser Stelle indes (und anhand des hiesigen Hörbeispiels) hat der Hauptbahnhof die Nase vorn. Es ist ein wenig wie die heimliche Aufforderung „Psst!“ bei gewissen Veranstaltungen, wo etwas Wichtiges bevorsteht und man zu Schweigen und Aufmerksamkeit verpflichtet wird, wenn das anschwellende Flüstern vom Schienenstrang her ertönt, das dem mächtigen Ruf des Einrollens vorausgeht. Das Abbremsen des Zuges kreischt markerschütternd und die Vox humana verstummt in Ehrfurcht.
Bilanz: Der Omnibus wird von Menschenstimmen außen wie innen niedergebrüllt, schreit zuweilen selbst wie seine Meister; die Eisenbahn aber besitzt das mächtigere Organ und verdaut für einen kurzen Moment den Ton ihrer baldigen Insassen. Umso stärker – weil in Ankunft und Abgang geräuschvoller – wirkt hinterher der zeitweilige Effekt der Stille…