ZOB

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One Response to “ZOB”

  1. Iehsenhain on März 21st, 2012 21:05

    Wer schon einmal das zweifelhafte Vergnügen hatte, zu schlimmsten Stoßzeiten – ergo bei Schulschluss oder Feierabend oder aber beidem zusammen – an Örtlichkeiten wie der hiesigen verweilen zu müssen, um per öffentlichem Verkehrsmittel von A nach B zu gelangen, wird nicht umhin können, das Kürzel ZOB in ZOP umzutaufen, sprich in „Zentrale Omnibus Psychiatrie“.
    Gedränge, Gerangel, Geschrei (mit unflätigem Wortschatz durchsetzt) , nicht selten Keilereien…
    Und die Busse, die aus verschiedenen Richtungen den Berg hochschnaufen, machen beim fröhlichen Lärmpegeln mit – in ihrer hektischen Anfahrt, kaum die grüne Ampel abwarten könnend und unter dem allmächtigen Zeitdruck, zischen die Gefährte in einer Weise herauf, dass sie sich beinahe selbst wie hysterisch kreischende Personen anhören.
    Das dieser Betrachtung (und Anhörung) zugrundeliegende Tondokument ist ein weiteres, unheimlich wertvolles, da es die Möglichkeit eröffnet, einem vermeintlichen Alltagsgeräusch aus unabhängiger Distanz zu begegnen. Man wird hierbei feststellen, dass man gewisse Dinge (wie etwa Lärm) innerhalb des allgemeinen Wochenrhythmus als zu selbstverständlich hinnimmt, obwohl man darin den Schlüssel zu gewissen Symptomen findet – z. B. einer unangenehmen Müdigkeit oder gar ekelerregenden Erschöpfung am Tagesende, was sich irgendwann summiert in permanenter Abgeschlagenheit. Aus diesem Grunde sollte man sich öfter einmal vom Trott entfernen und auch den unangenehmen Dingen mit observierenden Ohren lauschen…

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